Chorreise “Sillian” in Osttirol

Donnerstag, der 10.07.2014

Die diesjährige Chorreise führte uns vom 10.07. bis 13.07.2014 nach „Sillian“ in Osttirol. Bereits kurz nach sechs Uhr standen die ersten Mitfahrer am Parkplatz in der BePo. Mit zwei Bussen der Fa. Frosch-Reisen aus Haßfurt und 88 Personen (Sänger, Ehefrauen, Partner und fördernde Mitglieder) starteten wir dann mit etwas Verspätung Richtung Nürnberg. Nach gut zwei Stunden Fahrt auf der A3 und A9 verließen wir die Autobahn Richtung Denkendorf, wo uns im Gasthof „Lindenwirt“ eine Frühstückspause erwartete. Für einige war es ihr erstes, für andere bereits ihr zweites Frühstück. Im Gasthof waren bereits die Tische gedeckt und man konnte sich am reichhaltigen Frühstücksbuffet sein Frühstück entsprechend zusammenstellen. Hier hatte die Reiseleitung wirklich ein glückliches Händchen erwiesen und alle waren zufrieden mit der Auswahl. Als kleines Dankeschön wurde dem Personal zum Abschluss das „Rennsteiglied“ vorgetragen.

Sichtlich gestärkt und mit zufriedenen Gesichtern ging es dann um 10.15 Uhr weiter auf der Autobahn A9 und A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen und weiter auf der B 318 nach Schaflach zu unserem ersten Etappenziel, der Wallfahrtskirche „Heilig Kreuz“, die wir gegen 12.15 Uhr erreichten. Diese wurde im Jahr 1315 erstmals urkundlich erwähnt. Hier hängt das bekannte Schaflacher Kreuz. Bis zum Jahr 2000 galt das Kreuz als ein bedeutendes Werk in Bayern, es wurde allgemein in die Zeit um 1200 datiert. Im Zuge der Restaurierung der Kirche von 1999 bis 2002 wurde das Kreuz wissenschaftlich untersucht. Hierbei ergab sich, dass das Lindenholz des Korpus in der Zeit um 970 gefällt wurde. Damit gehört das Kruzifix zu den ältesten erhaltenen lebensgroßen Bildern des gekreuzigten Christus. Gegenproben sowie weitere vertiefende Untersuchungen bestätigten die Datierung in die „ottonische Zeit“ um 1000/1020. Es hat gegenüber den uns bekannten Kruzifixen zwei Besonderheiten: „Zum einen trägt der Gekreuzigte keine Dornenkrone und der besagte Lanzenstich mit den Blutstropfen unterhalb des Herzens ist an der Seite“. Natürlich darf in keiner WallfahrtskircSillian - 003he ein Liedvortrag des Chores fehlen. Mit den Liedern „Ora pro nobis“ und dem „Tebe pojem“ wollten wir damit den Herrgott um erlebnisreiche und unfallfreie Tage bitten. Nach einem ca. 20min Aufenthalt ging es weiter über Bad Tölz – Lenggries und den Sylvensteinstausee nach Pertisau am Achensee. In Pertisau hatte jeder die Möglichkeit für eine kleine kulinarische Stärkung oder für eine Erkundung des Ortes. Pünktlich, wie gewohnt, ging es nach einer Stunde Pause Richtung Kitzbühel, über den Pass Thurn zum  Felbertauerntunnel. Am 14.05.2013 wurde diese Straße unterbrochen. An dem Berghang vor Matrei hatte sich rund 35.000 Kubikmeter Geröll in Bewegung gesetzt und den Tunnel auf eine Länge von 95m verschüttet; Für uns alle ein Bild des Grauens! Kaum auszudenken, wenn einer von uns zum Zeitpunkt des Geschehens mit seinem Auto im Tunnel gewesen wäre. Am Rastplatz „Robental“ wurde für die Raucher nochmals eine kleine Zigarettenpause eingelegt, bevor es dann über Matrei i.O. und Lienz nach Sillian ging, wo wir um 18.45 Uhr unsere 4 Sterne-Dolomitenresidenz „Sporthotel Sillian“ erreichten. Eingebettet zwischen den Dolomiten und Großglockner, im Osttiroler Pustertal, liegt diese Dolomiten-Wellness-Residenz. Auf den ersten Blick ein Hotel in dem man sich wohl fühlt. Nach der Zimmerverteilung und einer kurzen Verschnaufpause wartete auch schon das Abendessen auf uns. Vorher wurden wir durch den Hotelmanager Herrn Walder, im Speisesaal recht herzlich mit einem Glas Sekt begrüßt. Nach dem 5Gang Menü-Abendessen und einem Abschlusstrunk an der Bar ging für viele ein langer Tag zu Ende!

Freitag, der 11.07.2014

Am nächsten Morgen begrüßte uns die Sonne am blauen Himmel! Nach einem reichhaltigen Frühstück – es ließ keine Wünsche offen – fuhren wir dann um 09.30 Uhr mit deSillian - 011n Bussen zu den Sextener Dolomiten im östlichen Teil von Südtirol. Südtirol ist das Land der Berge und Täler. Insgesamt werden in der Region mehr als 200 Gipfel gezählt. Die bekanntesten Massive sind der Rosengarten, der Ortler, der Schlern und die Drei Zinnen. Nach einer Fahrzeit von 45min erreichten wir das Fischleintal, ein rund 4,5km langes, vom Sextental nach Süden abzweigendes Seitental. Das Tal ist für seine landschaftliche Schönheit überregional bekannt und führt in den Naturpark „Drei Zinnen“ vorbei an einigen Gipfeln der Sextener Sonnenuhr. Für die guten Wanderer war in Bad Moos schon halt, denn für Sie ging durch das schöne, leicht ansteigende Fischleintal- vorbei an kleinen Hütten und Blumenwiesen zur Talschlusshütte. Die anderen fuhren mit den Bussen weiter zum Parkplatz Fischleinboden. Von dort erreichten sie in gut 30min auf gutem Weg ebenfalls die Hütte. Alle am Ziel angekommen, erfrischten sie sich erstmals mit einem Getränk, ehe man sich von der Schönheit der Berge inspirieren ließ. Nach einer längeren Rast ging es dann wieder zu den Bussen. Die guten Wanderer nutzen nochmals die wunderbare Umgebung und gingen denselben Weg zurück bis nach Bad Moos und von dort weiter mit den Bussen nach Toblach, wo die Besichtigung einer Käserei auf dem Programm stand. Die Schau-Käserei „Drei Zinnen“ verarbeitet bereits seit über 128 Jahren die produzierte Milch von rund 2500 Milchkühen der Hochpustertaler Bergbauern. Täglich werden Frühmorgens ca. 35.000 Liter Milch der 180 Genossenschaftsmitglieder eingesammelt und zur Veredelung in die Sennerei gebracht, wo Käse, Butter, Joghurt, Ricotta, Sahne und natürlich Frischmilch daraus produziert wird. Wegen der großen Besucherschar wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe durfte an den bereits gedeckten Tischen eine Käsevielfalt mit einem Glas Rotwein kosten und die andere Gruppe erhielt eine Einführung in die Molkerei. Bei der geführten Besichtigung mit fachkundigem Personal gab es jede Menge aufschlussreiche Information über die noch gepflegte traditionsreiche Käsekultur. Leuchtende Info-Tafeln, Gerätschaften zum Anfassen sowie Geschichten rund um den Käse sorgten für ein besonderes Erlebnis. Um 15.30 Uhr ging es nun wieder Richtung Sillian wo wir nach 45Minuten das Hotel erreichten. Da bis zum Abendessen noch genügend Zeit vorhanden war, nutzen einige diese Zeit um sich im großen Wellnesbereich mit InSillian - 023nen- und Außenpools zu erholen oder sich in der Sauna zu entspannen. Nach dem Abendessen stand nun ein gemeinsamer Liederabend mit dem „Pustertaler Harmonikaverein“ auf dem Programm. Im Spätsommer 1991 wurde der Verein ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit sieht sich der Verein verantwortlich für die Pflege von Musik und Gesang, die Förderung von Jungmusikern sowie die Bewahrung von altem und neuem Volksmusikgut! Musikalisch wurde der Abend von uns mit Liedern aus Südtirol/Italien eröffnet. Der erste Block umfasste die Lieder: Monte CaninoTiritombaLa Luna mit unseren Solisten Günther und Gottfried und dem allen bekannten Lied der Berge La Montanara. Im zweiten Block standen Stephen Forster und Caro mio ben auf dem Programm und mit den Liedern: Wochenend und Sonnenschein – Wenn der Abendwind und Meines Großvater´s Uhr endete unser musikalischer Vortrag. Dazwischen hatten die Musiker vom Harmonikaverein abwechslungsreiche Musik aus ihrer Heimat dargeboten. Nach gut 90 Minuten endete der gemeinsame Liederabend vor den Zuhörern des Hotels. Man hätte sich doch mehr Resonanz von Seiten der Hotelgäste bzw. auch von Zuhörern aus Sillian gewünscht. Dennoch wurde es ein unterhaltsamer Abend, der bei einigen nach Mitternacht endete!

Samstag, der 12.07.2014

Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Mitgestaltung der Vorabendmesse in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ in Sillian. Nachdem wir uns alle am reichlich gedeckten Frühstückbuffet gestärkt hatten, ging es im Rahmen eines Halbtagesausfluges zunächst in das bäuerlich geprägte Winkeltal, einem Seitental des landschaftlich reizvollen – vom MassenSillian - 026tourismus verschonten – Villgratentals. Dort wurden wir bereits von den Besitzern des Wurzerhofes, Josef und Vroni Leiter erwartet. Der „Wurzerhof“ befindet sich inmitten der Villgrater Bergwelt auf 1400m Seehöhe. Dieser urige und großzügige Hof liegt inmitten von Blumenwiesen am Waldrand, umrahmt von Bergen. Er hat einen ganz besonderen Charme und ist mit seinen Anlagen (einer wasserbetriebenen Mühle, der Kapelle St. Katharina, einem Sägewerk – das nachweislich älteste in Tirol, dem Museum mit einer Waschküche, einem Backofen und seiner Schmiede) einzigartig in Tirol. Erstmals wurde er bereits im 15.Jahrhundert mit einer Ertragfläche von über 1000 ha erwähnt. Heute besitzt er nur noch 270 ha Nutzfläche. Die Kapelle wurde vor 150 Jahren durch den Urgroßvater wieder an diese Stelle neu aufgebaut. Nach einer informativen und umfangreichen Führung gab es noch für den weiteren Verlauf des Tages eine kleine flüssige Stärkung! Weiter ging es nach Intervillgraten zum „Villgrater Naturhaus“ wo wir im Rahmen einer Besichtigung mit der Schafwollverarbeitung vertraut gemacht  wurden. Josef Schett übernahm 1985 den elterlichen Bergbauernhof. Seit 600 Jahren lebt und arbeitet seine Familie am Lahnberg auf 1550m Seehöhe über dem Villgratental. Nach kurzer Zeit stellte er mit vier Bauern den Betrieb auf Schafzucht um und legte damit den Grundstein in Richtung Wollverarbeitung. 1991 eröffnete er das Villgrater Natur Haus. Jährlich wird der Ertrag von 150 Tonnen Wolle von 70.000 Schafen verarbeitet. Es entspricht etwa ein Drittel der österreichen Schafwolle. Zu seinen Produkten gehören neben Matratzen, Bettdecken, Bettwäsche, Kräuterkissen, Nackenhörnchen, Lammfelle und vieles mehr rund um den gesunden Schlaf auch Dämmstoffe aus Schafwolle für Häuserfassaden. Das Unternehmen ist mittlerweile sogar zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen geworden.

Nach den gewonnenen Eindrücken und mit knurrendem Magen ging es weiter nach Kalkstein, dem höchstgelegenen Ort Osttirols, wo im Gasthaus „Bradl Alm“ das Mittagessen auf uns wartete. Da nicht nur wir, sondern auch andere Gäste das Gasthaus zum Essen nutzen, mussten einige im Freien das Mittagessen einnehmenSillian - 037. Während des Essens wurden sie dann auch noch von einem Hagelschauer überrascht. Gleich gegenüber dem Gasthaus steht die Wallfahrtskirche „Maria Schnee“ mit dem Wilderer-Grab des legendären Pius Walder. Auf dessen Grabstein steht folgende Inschrift: „Ich wurde am 08. September 1982 in Kalkstein von zwei Jägern aus der Nachbarschaft kaltblütig und gezielt beschossen und vom 8. Schuss tödlich in den Hinterkopf getroffen!“ Nach einer längeren Rast verließen wir wieder das Villgratental und fuhren zurück zum Hotel. Um 18.00 Uhr war es dann für die Sänger soweit. Mit dem Bus ging die Fahrt zur Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“, wo die Mitgestaltung der Vorabendmesse anstand. Auf Sillian - 040dem Weg zur Kirche fragte eine Frau, was für ein Försterverein wir denn seien? Die Antwort war: „Wir sind der Polizeichor aus Würzburg und wir gestalten die Vorabendmesse“. Bereits nach der Stellprobe und beim Einsingen füllte sich die Kirche, die mit Beginn der Messe überfüllt war. Sowohl für den Chorleiter als auch dem örtlichen Pfarrer war dies ein freudiges Ereignis. Aus den zuerst festgelegten Liedern wurde plötzlich die komplette Mitgestaltung der Messe zur Freude des Chores/Chorleiters. Nach der Begrüßung durch den Pfarrer ging unser 1. Vorsitzender Horst Assmann ans Mikrofon, um den Chor kurz vorzustellen. Bereits zu Beginn konnte der Chor mit dem Lied „Jauchzet, jauchzet dem Herrn“ zum Einzug und dem Lied „Hebe deine Augen auf alle Kirchenbesucher von seinem Können überzeugen. Es folgten die Lieder der La Messa da Sorrento. Durch die gutbesuchte Kirche wurde zur Kommunion neben dem „Agnus Dei“ noch „Ich bete an die Macht der Liebe“ und vor dem Segen das allen bekannte  „Sancta Maria“ vorgetragen. Nach dem Segen bedankte sich der Pfarrer für die musikalische Mitgestaltung. Wie waren seine Dankesworte: „Es war für uns alle eine Messe, die allen lange in Erinnerung bleiben wird!“. Mit kräftigem Applaus wurden die Dankesworte von dem Besuchern untermauert. Mit dem Hinweis auf einen baldigen Frieden in der Ukraine wurde als Zugabe „Tebe pojem“ gesungen. Gleich danach ging es zurück ins Hotel und zum Abendessen. Manche hatten es so eilig, dass sie mit der Chorkleidung (ohne Jacke) das Abendessen zu sich nahmen. Andere wiederum nahmen sich die Zeit und gingen erst auf´s Zimmer, um sich umzuziehen. Der anschließende Abend stand ganz im Zeichen der Unterhaltung. Für einige Fußballfans stand dann um 22.00 Uhr das Spiel um den 3. und 4. Platz der WM auf dem Programm.

Sonntag, der 13.07.2014

Nach dem Frühstück und dem Verladen der Koffer traten wir pünktlich um 08.30 Uhr die Heimreise an. Über Lienz – Matrei i.O. – dem Felbertauerntunnel (er liegt auf 1632 m und hat eine Länge von 5282 m), vorbei an Kitzbühel –St. Johann i.T. – Elmau – Kufstein wurde noch vor der Grenze eine kurze Zigarettenpause eingelegt. Ein kurzer Blick zurück in die wundervolle Landschaft, umrahmt von Bergen, dann überquerten wir um 11.20 Uhr die Grenze und fuhren nach Oberaudorf, wo wir im Gasthaus Ochsenwirt bereits zum Mittagessen erwartet wurden. Vorher musste der Fahrer vom Bus 1 nochmals ein Stück zurückfahren und die Besatzung holen, da der Bus 2 aufgrund seiner Höhe eine Brückendurchfahrt nicht durchfahren konnte. Gestärkt mit bayerischen Schmankerln wurde die Heimreise fortgesetzt. Nochmals eine kurze Rast am Rasthaus „Köschinger Forst“ wo die Firma „Frosch Reisen“ für die vorgesehene Kaffeepause diesen spendierte. Gestärkt wurde die Fahrt fortgesetzt wo wir pünktlich um 18.30 Uhr unser Ziel „BePo Würzburg“ erreichten.

Im Namen aller Reisenden und des 1.Vors. Horst Assmann darf ich hier den beiden Reiseleitern – Heiner Portisch und Michael Scheiner – ein Lob für die Organisation aussprechen. Wir alle waren begeistert und können gemäß dem Spruch: „Wenn einer eine Reise tut….“  lange davon etwas erzählen.

 

 

 

Euer    Smiley 7